Inkontinenz nach der Geburt

Inhaltsverzeichnis Inkontinenz nach der Geburt

    Nach der Freude über die Geburt eines Kindes stehen frischgebackene Mütter oft vor unerwarteten Herausforderungen – eine davon kann Blasenschwäche sein. Inkontinenz nach der Geburt betrifft etwa jede dritte Frau und ist damit keineswegs selten, auch wenn Betroffene das Thema aus Scham oft verschweigen. Was sich dagegen unternehmen lässt und wie Sie Ihren Alltag als neue Mutter trotz Blasenschwäche gut meistern, erfahren Sie in diesem Artikel.

    Wissenswertes zu Inkontinenz nach der Geburt

    Welche Arten von Inkontinenz und Blasenschwächen gibt es?

    Harninkontinenz, also ein ungewollter Urinverlust, kann unterschiedliche Gründe haben. Bei einer Blasenschwäche nach einer Geburt handelt es sich meist um diese Formen:

    • Belastungsinkontinenz: Dabei geht Urin ab, wenn die Blase unter Druck steht – etwa beim Lachen, Niesen, Husten, Springen oder Heben schwerer Gegenstände. In mehr als der Hälfte der Fälle steckt eine Belastungsinkontinenz hinter einer Blasenschwäche nach der Geburt.
    • Dranginkontinenz: Hier verspüren Betroffene unvermittelt einen sehr starken Harndrang, der sich kaum kontrollieren lässt. Eine reine Dranginkontinenz nach der Geburt liegt in rund 10 Prozent der Fälle vor.
    • Mischform: Bei etwa einem Drittel der Betroffenen besteht eine Mischform aus Drang- und Belastungsinkontinenz, wenn nach der Geburt unfreiwillig Urin abgeht.
    Welche Arten von Inkontinenz und Blasenschwächen gibt es?

    Zwar seltener, können Frauen auch an einer Stuhlinkontinenz nach der Geburt leiden. Dabei gehen unfreiwillig Stuhl oder Darmwinde ab.

    Wie viele Frauen leiden an Inkontinenz nach der Geburt?

    Wissenschaftliche Studien zeigen: Ungefähr ein Drittel aller Frauen hat drei Monate nach einer Entbindung mit Blasenschwäche zu kämpfen. Damit ist Harninkontinenz nach der Geburt etwa so häufig wie Allergien oder Migräne! Bei wie vielen Betroffenen die Inkontinenz zwei Jahre nach der Geburt oder länger besteht, darüber gibt es kaum gesicherte Statistiken. Ohne gezielte Behandlung dürfte der Anteil aber erheblich sein. Von einer Stuhlinkontinenz nach der Geburt sind etwa sechs Prozent der jungen Mütter betroffen. Als besonders gefährdet gelten hier Frauen, die einen Dammriss oder Dammschnitt erlitten haben.

    Wie lange dauert Inkontinenz nach der Geburt an?

    Im Wochenbett – also den ersten sechs Wochen nach der Geburt – ist eine zumindest leichte Harninkontinenz nichts Ungewöhnliches. Organe, die dem wachsenden Baby Platz gemacht haben, müssen wieder an ihre ursprüngliche Position zurückfinden, das stark beanspruchte Muskel- und Nervengewebe muss sich regenerieren. Bei vielen Frauen verschwindet eine leichte Blasenschwäche nach sechs bis acht Wochen von selbst.

    Achtung: Falls die Blasenschwäche auch nach dem Wochenbett andauert, sollten Sie sich an Ihre Hebamme, Ihre Ärztin oder Ihren Arzt wenden. Je früher behandelt, desto besser lässt sich ungewollter Urinverlust nach der Geburt in den Griff bekommen.

    Anzeichen für Inkontinenz nach der Geburt

    Wie äußert sich Inkontinenz nach der Geburt?

    In den ersten Tagen nach der Geburt spüren viele Frauen ihre Blase und ihren Schließmuskel nicht richtig. Das liegt daran, dass bei der Geburt Nervenbahnen verletzt oder irritiert wurden. Deshalb kann es mitunter zu einem „Überlaufen“ der Blase kommen. Diese Gefühlsstörungen bessern sich meist bald von selbst. 

    Was bei einigen Frauen länger andauert, ist eine Belastungsinkontinenz: Beim Husten, Lachen, Treppensteigen oder beim Heben des Babys geht ungewollt Urin verloren. Die Menge unterscheidet sich von Frau zu Frau. Manchmal handelt es sich um nur wenige Tröpfchen, bei einigen Betroffenen gehen mitunter auch schwallartig größere Mengen Urin ab.

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    Ursachen von Inkontinenz nach der Geburt

    Warum tritt Inkontinenz nach der Geburt auf?

    Bei Inkontinenz nach der Geburt ist die Schwachstelle meist der Beckenboden. So bezeichnet man das Muskel- und Bindegewebsgeflecht im unteren Becken, das – ähnlich wie ein gespanntes Segel – die Beckenorgane in der richtigen Position hält. Der Beckenboden unterstützt ganz wesentlich die Schließfunktion von Blase und Enddarm.

    Bereits während der Schwangerschaft ist der Beckenboden durch den Druck des Ungeborenen einer erheblichen Belastung ausgesetzt. Deshalb kann eine Inkontinenz selbst dann auftreten, wenn das Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommt. Während einer vaginalen Geburt muss sich das Gewebe nochmals stark dehnen, damit das Baby den Geburtskanal passieren kann. In der Folge kann der Beckenboden erschlaffen und absinken, was einen ungewollten Urinverlust nach der Geburt begünstigt.

    Warum manche Frauen mehr und andere weniger oder gar nicht betroffen sind, hat verschiedene Gründe. Teils spielt die genetische Veranlagung eine Rolle. Als weitere Risikofaktoren für eine Inkontinenz nach Schwangerschaft und Geburt sind zu nennen:

    1. eine bereits vor der Geburt bestehende Blasenschwäche
    2. höheres Alter der Mutter
    3. mehrere vaginale Geburten
    4. Übergewicht oder eine starke Gewichtszunahme während der Schwangerschaft
    5. Schwangerschaftsdiabetes
    6. hohes Geburtsgewicht und großer Kopfumfang des Kindes
    7. eine verlängerte Austreibungsphase während der Geburt
    8. Zangen- oder Saugglocken-Geburten

    Wie kann man Inkontinenz nach der Geburt vorbeugen?

    Dass das heranwachsende Baby Druck auf den Beckenboden ausübt, lässt sich natürlich nicht verhindern. Auch die genetische Veranlagung ist naturgegebenes Schicksal. Umso wichtiger ist es, an jenen Stellschrauben zu drehen, die Sie selbst beeinflussen können:

    Körpergewicht: Eventuell vorhandenes Übergewicht sollten Sie möglichst schon vor der Schwangerschaft reduzieren. Das hat allgemein positive Auswirkungen auf Ihre Gesundheit und die Ihres Babys – und verringert zudem das Inkontinenz-Risiko.

    Gewichtszunahme in der Schwangerschaft: Achten Sie nach ärztlicher Absprache auch auf Ihre Gewichtszunahme während der Schwangerschaft. Eine zu starke Zunahme ist ungünstig, weil in der Folge meist auch das Baby größer und schwerer wird. Dadurch ist der Beckenboden während Schwangerschaft und Geburt noch höherer Belastung ausgesetzt.

    Beckenboden-Training: Frauen, die schon vor der Geburt einen starken Beckenboden haben, leiden danach seltener unter einer Blasenschwäche. Starten Sie daher möglichst bereits bei Kinderwunsch oder in der Frühphase der Schwangerschaft mit Übungen, die Ihre Beckenboden-Muskulatur kräftigen.

    Tipp: Probieren Sie es auch einmal mit Pilates oder Yoga. Diese Sportarten aktivieren den Beckenboden und tragen zu einer verbesserten Körperhaltung und Körperwahrnehmung bei.

    Behandlung von Blasenschwäche & Inkontinenz nach der Geburt

    Behandlung von Blasenschwäche & Inkontinenz nach der Geburt

    Beckenboden stärken vor & nach der Geburt

    Beckenboden-Training ist die wichtigste Säule sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung von Inkontinenz nach der Schwangerschaft. Ziel ist es, die Muskulatur zu kräftigen und zu straffen, so dass sie den Schließmechanismus von Harnröhre und Enddarm optimal unterstützen kann. Vielen Frauen fällt das anfangs schwer, weil wir die Beckenboden-Muskulatur im Alltag selten bewusst ansprechen. Deshalb sollten Sie die Übungen zuerst unter professioneller Anleitung erlernen, um sie später im Alltag selbstständig auszuführen.

    Achtung: Solange Geburtsverletzungen noch frisch sind, ist Schonung angesagt! Besprechen Sie unbedingt mit Hebamme, Arzt oder Ärztin, wann Sie nach der Geburt wieder trainieren dürfen. Denn eine zu frühe oder falsche Belastung kann dem Beckenboden sogar schaden.

    Tipp: Eine Liste der auf Beckenboden-Training spezialisierten Physiotherapeutinnen und -therapeuten finden Sie hier. An vielen Orten gibt es auch Gruppenkurse, die speziell für Schwangere konzipiert sind.

    Was hilft bei Blasenschwäche nach der Geburt?

    Auch wenn es im ersten Moment unangenehm erscheint: Wenden Sie sich an Ihre Hebamme, Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie nach der Geburt mit Inkontinenz zu kämpfen haben. Für das Fachpersonal ist dieses Thema etwas ganz Alltägliches. Im ersten Schritt ist meist eine medizinische Abklärung erforderlich, um die Symptome genau zu erfassen und den Ursachen auf den Grund zu gehen.   

    Die Behandlung von Inkontinenz nach Schwangerschaft und Geburt richtet sich immer nach den individuellen Voraussetzungen. Folgende Möglichkeiten kommen in Frage:

    Physiotherapie: Übungen zur Kräftigung des Beckenbodens sind in der Regel die wichtigste Therapie-Säule, vor allem bei einer Belastungsinkontinenz nach der Geburt.

    Medikamente: Begleitend können ärztlich verordnete Medikamente die Blasenfunktion unterstützen. So kommen bei einer Dranginkontinenz nach der Geburt oft sogenannte Anticholinergika zum Einsatz, die übermäßigen Harndrang eindämmen.

    Hilfsmittel: Einigen Frauen helfen Pessare oder spezielle Tampons, die man in die Scheide einführt. Sie heben und stützen Blase und Harnröhre, was zur Kontrolle des Harndrangs beiträgt.

    Operationen: Als letzte Option lässt sich eine Inkontinenz auch chirurgisch behandeln, wenn andere Behandlungen nicht anschlagen.   

    Alltag als neue Mutter mit Blasenschwäche

    Tipps bei Inkontinenz: Was kann ich selber bei Blasenschwäche nach der Geburt tun?

    Zumindest vorübergehend sind sehr viele Frauen nach einer Geburt inkontinent. Um die Kontrolle über Ihre Blasenfunktion rasch wieder zu erlangen, helfen folgende Tipps:

    • In den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt ist es günstig, viel zu liegen, um den Beckenboden zu entlasten.
    • Nehmen Sie an einem Rückbildungskurs teil. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen normalerweise die Kosten für einen zehnstündigen Kurs.
    • Schonen Sie Ihren Beckenboden im Alltag. Vermeiden Sie das Heben schwerer Gegenstände und achten Sie auf Ihre Körperhaltung, wenn Sie Ihr Baby tragen.
    • Gehen Sie regelmäßig zur Toilette, um eine zu volle Blase zu vermeiden, falls Sie nach der Geburt den Urin nicht halten können.
    • Verzichten Sie auf harntreibende Getränke wie Kaffee, Schwarz- oder Grüntee.
    • Ernähren Sie sich ballaststoffreich, um harten Stuhl zu vermeiden. Starkes Pressen beim Stuhlgang belastet den Beckenboden.
    • Haben Sie Geduld mit Ihrem Körper. Schwangerschaft und Geburt bedeuten eine enorme Strapaze und es braucht Zeit, um sich davon zu erholen.

    Inkontinenzprodukte für Frauen nach der Geburt

    Welche Inkontinenzeinlagen eignen sich bei Blasenschwäche nach der Geburt?

    Damit Sie Ihre Zeit mit dem Baby trotz Blasenschwäche entspannt genießen können und sich im Alltag sicher fühlen, helfen Inkontinenzprodukte für Frauen nach der Geburt. Solange der Wochenfluss andauert, eignen sich Wochenbett-Einlagen oder Wöchnerinnen-Binden ohne Beschichtungen oder Kunststoff-Klebestreifen. Diese Produkte sind besonders saugfähig, dabei aber weich und hautfreundlich, um Geburtswunden nicht unnötig zu reizen.

    Wenn nach dem Wochenbett weiterhin eine Blasenschwäche besteht, sind spezielle Inkontinenzprodukte für Frauen die beste Wahl. Diese Produkte schützen zuverlässig vor Nässe oder Gerüchen und sind dabei völlig diskret, so dass Sie sich jederzeit sicher fühlen – auch beim Sport oder bei anstrengender Arbeit.

    Wo erhalte ich Inkontinenzeinlagen für Frauen?

    Inkontinenzprodukte für Frauen nach der Geburt können Sie bequem bei box4pflege bestellen. Wir führen ausschließlich hochwertige Markenartikel zu günstigen Preisen und liefern Ihre Produkte diskret in neutraler Verpackung. So möchten wir Sie dabei unterstützen, sich ganz auf die schönen Seiten des Mutterseins zu konzentrieren. Weitere Informationen über unsere Inkontinenzprodukte erhalten Sie hier [Link Produktseite].

    Fazit

    Inkontinenz nach der Geburt ist weit verbreitet, lässt sich durch Beckenboden-Training oder medizinische Behandlungen aber meist gut in den Griff bekommen. Wichtig ist es, sich frühzeitig Hilfe zu holen und die Blasenschwäche nicht stillschweigend hinzunehmen. Bis die Behandlung anschlägt, helfen Ihnen spezielle Inkontinenzprodukte dabei, Ihren Alltag als neue Mutter unbeschwert und aktiv zu gestalten.